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Stephan Eicher & Roman Nowka’s Hot 3

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Konzert

Montag, 20.5.24 — 20:00

«U das hett e Flamme gäh…»

«Kun­scht isch geng es Risiko» ist der Titel ein­er aussergewöhn­lichen Hom­mage an Mani Mat­ter. Roman Nowka’s Hot 3 & Stephan Eich­er inter­pretieren 19 Lieder des Bern­er Trou­ba­dours furcht­los aber voller Ehrfurcht neu. Und mit «Z’nüni näh» verneigen sie sich vor dem grossen, unvergesse­nen Endo Ana­con­da.

Eigentlich hät­ten es nur zwei Konz­erte wer­den sollen, an denen Stephan Eich­er den ver­stor­be­nen Endo Ana­con­da im Früh­ling 2022 erset­zen sollte. Doch an diesen zwei magis­chen Aben­den schafften es Roman Nowka, Lionel Friedli, Simon Ger­ber und Stephan Eich­er ein «Zünd­höl­zli» anzuzün­den. Auf die Flamme, die sich daraus ergab, fol­gte eine Schweiz­er Tournee und die mün­dete wiederum im Stu­dio. Das Resul­tat: 19 neu inter­pretierte Chan­sons von Mani Mat­ter und wie der Albumti­tel «Kun­scht isch geng es Risiko» (Textzeile aus «Eski­mo») ver­rät, erklin­gen die wun­der­baren Minia­turen des Bern­er Trou­ba­dours in
einem völ­lig neuen Licht.

Von «Sidi Abdel Assar vo El Hama» bis «Dr Eski­mo», von «I han es Zünd­höl­zli azündt» bis «Ds Lot­ti schielet» oder von «Sie hei dr Wil­hälm Täll ufgfüert» bis «Alls wo mir i d Fin­ger chun­nt»: Das ful­mi­nante Quar­tett zele­bri­ert Mat­ter, wie man ihn noch nie gehört hat. In den instru­men­tal­en Ver­sio­nen beweist der Biel­er Aus­nah­me­gi­t­ar­rist Roman Nowka mit seinen bei­den langjähri­gen Mit­stre­it­ern Ger­ber und Friedli nicht nur, dass er sich seit 2014 inten­siv mit dem Uni­ver­sum von Mat­ter auseinan­der­set­zt, son­dern dass man dank den Melo­di­en dieser Lieder bis­lang uner­forschte stilis­tis­che Räume bespie­len kann: «Dr Boxmätsch» wird mit Hil­fe ein­er wum­mern­den Rock­gi­tarre aus­ge­tra­gen, während Nowka für «D Nase» sich Inspi­ra­tion bei Djan­go Rein­hardt holte.

Die Her­aus­forderung beim Umgang mit frem­dem Mate­r­i­al liegt darin, das Eigene im Anderen zu find­en, ohne den Urhe­ber zu hin­terge­hen. Roman Nowka’s Hot 3 und Stephan Eich­er schaf­fen es mit verblüf­fend­en Mit­teln, Mani Mat­ter hochzuhal­ten und aus den Songs eigenes Mate­r­i­al wer­den zu lassen. «Nei säget sölle mir» wurde von Mat­ter selb­st nie aufgenom­men und wird hier zu einem Eich­er-Song par excel­lence. «Hem­mige» – durch die Eich­er-Ver­sion von 1991 zum Kulth­it gewor­den – erklingt in ein­er unge­wohn­ten Laid­back-Ver­sion. Auf «Dr Eski­mo» wiederum kommt das Quar­tett nicht umhin, beim Stich­wort «Eis­bär» die Grau­zone Ver­gan­gen­heit ihres Front­mannes mit einem zwinkern­den Auge zu zitieren. Und als Zugabe feiern sie dann auch noch jenen Mann, der bei Nowkas Mat­ter-Pro­jekt ursprünglich mit von der Par­tie war: Endo Ana­con­da. Das Quar­tett lässt den viel zu früh und uner­wartet ver­stor­be­nen Front­mann von Stiller Has mit ein­er knal­li­gen Funk-Ver­sion von «Z’nüni näh» noch ein­mal hochleben.